
Die MigAward-Jury aus über 580 MigrantInnen kürte das Projekt „migrants care“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) zum Gewinner der Kategorie „Wirtschaft und Arbeit“. Herzliche Gratulation!
Der MigAward ist der Preis der österreichischen MigrantInnen und zeichnet seit 2013 Personen, Projekte und Organisationen aus, die sich für die Partizipation von MigrantInnen einsetzen – und vergibt einen Negativpreis an jene, die genau das Gegenteil machen. Als Vorzeigeschüler für gelungene Migrationsarbeit im sozialen Bereich kann der diesjährige MigAward-Gewinner Hemayat angesehen werden: Der Verein bietet Folter- und Kriegsüberlebenden, die Traumata erlitten haben, kostenlose Betreuung und Schutz – und das bereits seit 25 Jahren.
Eine Auszeichnung „von Betroffenen für Betroffene“
Der MigAward ist der Preis der österreichischen MigrantInnen und wird von einer unabhängigen Jury, bestehend aus Personen mit Migrationshintergrund, verliehen. Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie, weiß diesen Aspekt der Auszeichnung zu schätzen: „Wir freuen uns voll über die Auszeichnung – weil sie von Betroffenen für Betroffene ist und weil sie den Stellenwert sorgender Tätigkeiten auszeichnet. In der aktuellen Krise sehen wir ja auch, wer die wirklichen Leistungsträger sind – zum Beispiel die AbsolventInnen von migrants care.“
Das Projekt der BAG-Träger Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe zeichnet sich vor allem durch den Schwerpunkt auf Sprache aus, die für viele MigrantInnen eine Hürde zum Traumberuf darstellt. Dazu Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien: „Auch wir von der Wirtschaftsagentur Wien wissen, wie wichtig Information und Beratung in der Muttersprache sind, um die eigenen Ideen umzusetzen. Das Projekt migrants care bietet genau das: gezielte Beratung, Unterstützung und Deutschkurse für MigrantInnen, um in ihren Traumberuf in Pflege und Betreuung einzusteigen.“ Hirczi sei stolz, Laudator für das ausgezeichnete Projekt zu sein, und gratuliere der BAG zum MigAward in der Kategorie „ Wirtschaft und Arbeit“ sehr herzlich. Zudem zeigt die Coronakrise laut Hirczi noch viel deutlicher als bisher: „Wir alle brauchen diese hoch motivierten Menschen dringend.“
Hoch motivierte Leistungsträger – die „HeldInnen von heute“
Christian Meidlinger, Vorstandsvorsitzender des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff), lobt das ausgezeichnete Projekt als ein ganz hervorragendes Beispiel für gelungene Integration, die neben der gemeinsamen Sprache auch gleiche Chancen auf eine gute Ausbildung und Arbeit beinhalte. Auch Meidlinger verweist auf den Beitrag, den Pflege- und Betreuungskräfte für die Gesellschaft leisten: „Wir erleben gerade jetzt, wie wichtig die Arbeit der Pflegekräfte für unser Land und für unsere Stadt ist. Sie sind die HeldInnen von heute!“ Das Projekt „migrants care“ helfe mit, auch in Zukunft eine gute pflegerische und gesundheitliche Versorgung der WienerInnen sicherzustellen. Gleichzeitig ermögliche es Menschen mit Migrationshintergrund, in diese so gefragten Berufe einzusteigen. „Ein würdiges Siegerprojekt, das beweist: Integration geht Hand in Hand mit guten Zukunftsperspektiven für uns alle.“
Sponsoren der Integrationswochen 2020 sind die AK Wien, die Stadt Wien – Integration und Diversität, die SPÖ Wien, die VHS Wien und die Wirtschaftsagentur Wien. Außerdem wird die Veranstaltungsreihe vom waff und vom WUK unterstützt. MedienpartnerInnen sind: BUM Magazine, bz-Wiener Bezirkszeitung, Kosmo, Biber, Okto, ORF, Heute und vienna.at.
Foto: ALPHA plus