
Die MigAward-Jury aus über 580 MigrantInnen kürte den Workshop „Wiener Lebensgeschichten“ der Stadt Wien zum Gewinner der Kategorie „Gesellschaftliche Teilhabe von MigrantInnen“. Herzliche Gratulation!
Seit 2013 zeichnet der MigAward Personen, Projekte und Organisationen aus, die sich für die Partizipation von MigrantInnen einsetzen – und vergibt einen Negativpreis an jene, die genau das Gegenteil machen. Gegenüber diesen „Sackgassen“ punktet der ausgezeichnete Workshop „Wiener Lebensgeschichten“ mit einer Spurensuche, die zugewanderte WienerInnen und Schulkinder zusammenbringt.
Zeitzeugen der Wiener Zuwanderungsgeschichte
„Wiener Lebensgeschichten ist ein Projekt, das die Erinnerungskultur in unserer Gesellschaft pflegt und Wiener SchülerInnen anspornt, die Zuwanderungsgeschichte der eigenen Familie sowie die österreichische Zuwanderungsgeschichte näher kennenzulernen“, erklärt Goran Novaković, Mitarbeiter der Stadt Wien – Integration und Diversität sowie Leiter des Projekts „Wiener Lebensgeschichten“. Eine tragende Rolle hätten dabei die ZeitzeugInnen der Wiener Zuwanderungsgeschichte, die aus ihrem Leben als sogenannte GastarbeiterInnen erzählen, so Novaković. Bisher habe das Projekt einige Hundert SchülerInnen erreichen können. „Mit großem Dank für die Anerkennung und in Hoffnung, dass das Projekt auch weiterhin erfolgreich fortgesetzt wird, laden wir weitere LehrerInnen dazu ein, sich an diesem laufenden Projekt zu beteiligen.“ Immerhin ist der Workshop kostenlos!
„Mit Fleiß und Liebe Österreich geprägt“
Migration sei ein permanenter, fließender Teil der Geschichte unserer Republik im Allgemeinen sowie der Bundeshauptstadt im Speziellen, erklärt Ulrike Königsberger-Ludwig, Landesrätin der Niederösterreichischen Landesregierung. „Von den Erbauern der Wiener Ringstraße bis zum modernen Gastarbeiter zeichneten und zeichnen MigrantInnen das Bild unseres Landes wirtschaftlich, kulturell und sozial entscheidend mit.“ Die Landesrätin gratuliert dem Projekt „Wiener Lebensgeschichten“ dafür, die Leben und Schicksale jener MigrantInnen, „die unser Land mit ihrem Fleiß und ihrer Liebe zu Österreich mitgeprägt haben“, für junge Menschen sichtbar und begreifbar gemacht zu haben. Die oft umstrittene, aber immer gültige Idee der gelebten Vielfalt und des gelungenen Miteinanders werde durch das Projekt in die nächste Generation getragen.
Dragomir Janjić, Co-Herausgeber und Chefredakteur des Magazins KOSMO, betont die große Freude, den MigAward in der Sonderkategorie „Teilhabe“ mit übergeben zu dürfen. Vor allem freue es ihn, dass ein Projekt gewürdigt werde, das die Leistungen der Generation der GastarbeiterInnen honoriert. „Diese Menschen haben einen ganz wichtigen Beitrag für die Stadt Wien geleistet. Das dürfen wir nie vergessen!“
Sponsoren der Integrationswochen 2020 sind die AK Wien, die Stadt Wien – Integration und Diversität, die SPÖ Wien, die VHS Wien und die Wirtschaftsagentur Wien. Außerdem wird die Veranstaltungsreihe vom waff und vom WUK unterstützt. MedienpartnerInnen sind: BUM Magazine, bz-Wiener Bezirkszeitung, Kosmo, Biber, Okto, ORF, Heute und vienna.at.